Claudius Karch und Ivan Jacoma sind die besten Produktionswagenfahrer der VLN-Saison 2016. Mit dem achten Klassensieg sicherte sich das schnelle Mathol-Duo zudem Platz drei in der Gesamtwertung der Langstreckenmeisterschaft. Der letzte Lauf des Jahres brachte zudem einen Dreifach-Sieg, Prominenz aus der DTM und trotz widrigsten Bedingungen neun Zielankünfte, davon 8 ohne Kratzer.
Der Porsche Cayman scheint für Mathol Racing und Claudius Karch eine echte Erfolgsliaison zu sein. 2012 holte Karch mit der ersten Generation des Cayman den Titel in der Rund Strecken Challenge Nürburgring. Vier Jahre später gewinnt der Mannheimer im Zimmermann-Cayman zusammen mit Ivan Jacoma die Wertung der Produktionswagen. „Natürlich haben wir auch mit einem Auge auf die Gesamtmeisterschaft geschielt, aber Bonk Motorsport war in seiner Klasse einfach nicht zu schlagen“, erklärte Matthias Holle. Hintergrund ist, dass die neuen VLN-Meister deutlich mehr Konkurrenten in ihrer Klasse hatten und mit acht Saisonsiegen mehr Punkte einsammelten, als das Duo Karch/Jacoma in der Klasse V6. „Wir haben das Maximum rausgeholt und das ist für uns sensationell“, freut sich der Teamchef Matthias Holle.
Bei nasskalten Bedingungen zum letzten Lauf des Jahres konnte auch Regen, Wind und Kälte der guten Stimmung keinen Strich durch die Rechnung machen. In der Klasse V6 gewannen Karch und Jacoma souverän. Der Cayman Clubsport von Mathol Racing landete in der Klasse Cup3 am Ende auf Rang 10. Marc Keilwerth, Rüdiger Schicht und Marc Basseng hatten das Pech, das einzige Mathol-Auto mit Feindkontakt zu sein. „Rüdiger Schicht konnte den Rennunfall leider nicht mehr vermeiden, als in der ersten Kurve ein anderes Fahrzeug viel zu schnell in eine Lücke stechen wollte, die nicht da war. Das ist sehr schade, da wir nach dem Qualifying auf Platz 3 lagen und bedingt durch die Reparaturen an der Spurstange, der Felge und den späteren Folgeschäden haben wir insgesamt 34 Minuten verloren. Das war dann trotz der guten Rundenzeiten nicht mehr aufzuholen.“
Herausragend war das Ergebnis in der GT4-Klasse SP10. Dass der Avia-Aston hier gewinnt, ist für die Kenner der Szene ja schon normal. Dass aber die Plätze zwei und drei ebenfalls an Mathol Racing gehen, ist dagegen neu. Beim Kampf um den Klassensieg gab es das teaminterne Duell zwischen Norbert Bermes, Wolfgang Weber und Timo Mölig im Avia Aston gegen den nagelneuen GT4-Cayman mit Volker Wawer, Daniel Schwerfeld und Michael Grassl. „Als Premiere die Pole zu erreichen und direkt ganz vorne mitzukämpfen ist für uns natürlich super. Wir sortieren noch zwei, drei kleine Dinge aus und dann ist das Auto absolut wettbewerbsfähig“, verspricht Matthias Holle. Wobei die Aston Martins natürlich nicht abgemeldet sind. Schließlich wurden Marcos Adolfo Vazquez, Hendrik Still, Oliver Louisoder und Domenico Solombrino im zweiten Aston Martin auf Platz drei abgewinkt.
So richtig prominent wurde es in der Klasse Cup4. In der Wertung der Toyota GT86 setzte Mathol Racing gleich zwei der baugleichen „kleinen“ Renner ein. Die drei Mercedes-DTM-Profis Lucas Auer, Felix Rosenqvist und Daniel Juncadella fuhren auf Anhieb zum Klassensieg. Da die drei vor allem angetreten waren, um die Nordschleifen-Permit Stufe A zu bekommen, traten sie auch mit dem zweiten Toyota von Mathol Racing an und wurden hier gleichzeitig vierte. „Dabei war hier nach einigen Runden das Getriebe kaputt und die drei sind im fünften Gang zuende gefahren. Das zeigt, welches Talent die Jungs haben“, lobte Holle, wenngleich er mit einer kaputtgeschliffenen Kupplung leben muss.
Fehlen nur noch die beiden BMW M235i Racing, die eben in jener Klasse antraten, aus der letztendlich die neuen Meister stammten. Joachim Schulz, Achim Wawer und Sven Markowski waren ebenfalls angetreten, die Permit-A zu erreichen. Oberstes Ziel war also, den BMW möglichst heil und ohne Kratzer ins Ziel zu bringen, was ihnen auf Klassenrang 14 auch gelang. Im Racenavigator-BMW gingen die beiden US-Amerikaner Michael Auriemma und Peter Ludwig an den Start. Sie schlugen sich wacker und schafften mit Klassenrang neun den Sprung in die Top 10 dieser starken Klasse.
„Wir sind mit dem Gesamtergebnis der Saison überglücklich. Produktionswagen-Meister in der VLN, Gesamtmeister in der RCN, Platz zwei in der RCN-Teamwertung und über beide Serien gesehen ein Team mit den wenigsten Aus- und Unfällen – das spricht für sich“, Teamchef Matthias Holle freute sich ob der Ergebnisse zurecht. Jetzt beginnt für ihn die Phase der Saisonvorbereitung für 2017. Mathol Racing wird im Winter wieder in Spanien Fahrertrainings anbieten und dann die Fahrerplätze für 2017 mit den Piloten aushandeln. Schließlich soll die kommende Saison mindestens genauso erfolgreich sein, wie die soeben beendet.