„Die VLN scheint eine positive Trendwende geschafft zu haben und ich bin glücklich, mit dem Team dabei zu sein“, Matthias Holle war zum Start in die Saison in der VLN-Langstreckenmeisterschaft vom Starterfeld positiv überrascht. Über 190 Fahrzeuge waren angemeldet und letztlich nahmen 188 auch das Rennen unter die Räder. Sieben davon waren für Mathol Racing im Einsatz und alle sieben kamen auch ins Ziel. Wie schon beim letzten Lauf in der Saison 2016 überzeugte Mathol Racing mit der fantastischen Quote von 100%. „Bei so vielen Fahrzeugen ist das nicht unbedingt leicht“, meinte der Teamchef. Zahlreiche Gelbphasen wegen Unfällen bestätigten diese Aussage.
Doch Mathol Racing war für keine dieser langsamen Passagen verantwortlich. Im Gegenteil. Zwei Klassensiege und gleich drei zweite Plätze unterstrichen die starke Leistung des Teams. Als Klassensieger taten sich erneut Ivan Jacoma und Claudius Karch im Zimmermann-Porsche Cayman hervor. Die amtierenden Meister der Produktionswagen überzeugten mal wieder durch konstant schnelle Leistung. „Leider sind unsere Gegner viel zu früh zurückgeworfen worden. Wir würden sie gerne im direkten Kampf schlagen“, kommentierte Holle den Rennverlauf der direkten Konkurrenz.
Dagegen war das Glück auch in der GT4-Klasse SP10 ganz klar auf der Seite von Mathol Racing. Der Aston Martin Vantage V8 GT4, bekannt als Avia-Aston, war in den vergangenen Jahren das Maß der Dinge. Doch mit dem neuen GT4-Cayman hat Mathols Dauersieger einen harten Gegner bekommen. „Dank unserer beiden starken Fahrer Wolfgang Weber und Peter Terting, der sein Renndebut für Mathol Racing gab, konnten wir erneut ganz oben stehen“, freute sich Holle. Die Rundenzeiten zeigten aber klar, dass es noch viel Arbeit für die BOP-Kommission gibt. Denn einen Rundenzeitnachteil von 14 Sekunden pro Qualifying-Runde und 6 Sekunden im Rennen auf den Cayman aufzuholen ist nicht möglich. Beim ersten Rennen konnte Mathol Racing trotz perfekter Fahrer- und Teamleistung nur durch das Pech der Gegner profitieren und gewinnen.
Zwei Plätze im guten Mittelfeld gab es für die beiden BMW M235i Racing. Im Avia-BMW traten Jesse Menczer, Jens Dralle und Domenico Solombrino an. Der Racenavigator-BMW wurde von Rüdiger Schicht, Sebastian Schäfer und Christian Eichner gelenkt. Letztere haben den BMW probehalber eingesetzt, wollen künftig aber lieber weiter mit dem gewohnten und agileren KW-Cayman starten. „In beiden BMW ging es nicht darum, vorne mitzumischen. Die Klasse ist extrem stark und unsere Fahrer sollten und wollten einfach nur sicher und im Rahmen ihrer Möglichkeiten fahren. Das haben sie mit Bravour gemeistert“, lobte Holle.
Sehr erfreut zeigte sich der Teamchef über die Leistung von Marc Keilwerth, Marcos Adolfo Vazquez und Hendrik Still. Das Trio startete in der Klasse Cup 3, in der nur baugleiche Cayman GT4 Clubsport gegeneinander antreten. Das Trio wurde am Ende hochverdient auf Platz zwei abgewinkt. „Das war ganz stark und entsprach voll meinen Erwartungen an diese Fahrerpaarung“, freute sich Holle. Ebenfalls auf Platz zwei landeten Roberto Falcon und „Montana“ im Toyota GT86 in der Klasse V3.
Als neuestes Auto unter der Bewerbung von Mathol Racing startete noch ein Seat Cup Racer, also das TCR-Auto von Seat. Jörg Kittelmann, Klaus Müller und Thomas Heinrich haben ihren Seat Leon Supercopa in Rente geschickt und setzen nun auf das jüngste Modell des spanischen Herstellers. „Das ist ein ganz anderes Auto. Und es macht enorm viel Spaß“, betonte Kittelmann schon nach dem Zeittraining. Das Trio entschied sich bei der Klasse für die SP3T. Zwar wäre der Seat auch in der neu geschaffenen TCR-Klasse berechtigt, doch aus dem engen Hauen und Stechen der Cup-Klasse wollten sich die drei heraushalten. Stattdessen sicherten sie sich in ihrer Klasse den verdienten zweiten Rang.
„Mit diesem Start in die Saison bin ich mehr als zufrieden. Von mir aus darf es gerne so weiter gehen“, betonte Matthias Holle, der trotzdem noch zu eine Anmerkung an den Gesamtsieger von Manthey Racing richtete: „Als Gesamtführende ohne Not 20 Sekunden vor Schluss über die Ziellinie zu fahren ist sportrechtlich natürlich ok, aber auch vollkommen unnötig, denn dadurch haben sie ganz viele Teams in Not gebracht.“ Holle spricht an, dass das Rennen dadurch für alle unnötigerweise eine Runde länger wurde, mit allen damit verbundenen Risiken und Nachtankproblematiken.