„Unsere Crew ist an diesem Wochenende wirklich an die Leistungsgrenze gegangen. Die gesamte Mannschaft hat einfach toll gearbeitet“, Matthias Holle lobte nach dem 6-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring vor allem die Mechaniker und Techniker seiner Mannschaft. Denn ohne die Leistung der Mathol-Racing-Mitarbeiter wäre nicht alle 7 Fahrzeuge ins Ziel gekommen.
Der Defektteufel schlug schon im freien Training am Freitag zu. Sowohl im Zimmermann-Porsche Cayman von Claudius Karch und Ivan Jacoma, als auch beim Avia Aston zickte die Elektronik. Am Zimmermann-Porsche wurde über Nacht der Fehler gefunden und behoben. „Das Auto war am Samstagmorgen in einem perfekten Zustand, sodass Claudius und Ivan ihrem nächsten ungefährdeten Sieg entgegenfahren konnten“, freute sich Holle. Einziger Wehrmutstropfen war, dass die starke Konkurrenz von Aestetic-Racing frühzeitig aus dem Rennen war. „Wir wünschen uns, dass die Kollegen schnell wiederkommen und wir uns auf der Strecke duellieren können“, sagte Holle.
Im zweiten KW Porsche Cayman S kamen Rüdiger Schicht, Sebastian Schäfer und Thorsten Held zum Einsatz. Das Trio fuhr, wie auch Karch/Jacoma in der Klasse V6 und landete am Ende auf dem vierten Rang. „Das Auto ist ohne einen Kratzer ins Ziel gekommen und die Jungs haben einen guten Job abgeliefert.“ Zwar letzte in der Klasse aber dennoch gut unterwegs waren Marc Keilwerth, Carlos Gomez, Domenico Solombrino und Franz Josef Georges im Porsche Cayman GT4. Dieser GT4-Cayman sollte seinen Fahrern die nötige Erfahrung bringen, weshalb das Ergebnis letztlich zweitrangig war. Außerdem stand der Porsche nach einem Reifenschaden lange an der Box. „Die umherfliegenden Reifenteile haben ein wichtiges Kabel zerstört. Mir ist unbegreiflich, wieso Porsche an dieser Stelle das Kabel eingebaut hat“, meinte Matthias Holle. Trotzdem gelang es der Mannschaft das Auto wieder zu reparieren und ins Rennen zurückzuschicken.
Das war auch beim Avia BMW wichtig. Marcos Adolfo Vazquez war aus Argentinien angereist. Bei einem Unfall rutschte der Wagen auf einer Ölspur aus und touchierte die Leitplanke. Daraus resultierten Elektronikprobleme, die dem Team letztlich eine Stunde Zeitverlust einbrachten. “Mir war aber wichtig, dass das Auto noch einmal auf die Strecke geht, um nach der Reparatur zu sehen, ob alles funktioniert. Ich habe die Mannschaft wirklich hart rangenommen, damit das auch klappt und am Ende fuhr das Auto ja auch wieder“, sagte Holle hinterher. Ohne die Hilfe von Scheid Motorsport wäre das aber nicht möglich gewesen. Denn dort bekam Mathol Racing schnell und unbürokratisch Ersatzteile, die selbst BMW nicht dabei hatte. Der Avia BMW sah so zwar die Zielflagge, kam aber wegen des Rückstands nicht in die Wertung. Dagegen kamen Mathias Mettlich und Frank Perera im Race Navigator BMW ohne Probleme über die lange Distanz. Beide waren zum ersten Mal in der VLN und wollten vor allem die Chance nutzen, Runden für die Permit Stufe A zu absolvieren. „Die beiden sind wirklich top gefahren und haben keinen einzigen Fehler gemacht.“
Fehlerfrei blieben auch Jörg Kittelmann, Klaus Müller und Thomas Heinrich im Seat Leon Supercopa. „Das Auto hat es an diesem Wochenende spannend gemacht“, beschreibt Holle die Situation. Schon am Freitag hatte sich die Servolenkung verabschiedet. Auch hier wurde bis spät in die Nacht repariert, um das Rennen zu ermöglichen. Während der 6 Stunden lief der Seat dann wie ein Uhrwerk. Nur die Heckschürze hatte das Auto unterwegs liegen gelassen.
Viel Zeit liegen gelassen hatte der Avia Aston. Ein elektronisches Bauteil sorgte dafür, dass die komplette Elektronik des Autos verrücktspielte. „Wir hatten genau das gleiche Problem bereits einmal im vergangenen Jahr, konnten damals aber nicht verifizieren, woher es kommt“, vor einem Jahr hatte sich das Problem plötzlich von selbst erledigt. Diesmal allerdings nicht. Wolfgang Weber, Norbert Bermes, Daniel Schwerfeld und Max Walter von Bär mussten mit zusehen, wie sie von der führenden Position durchgereicht wurden. Am Ende kamen sie mit 10 Runden Rückstand auf Platz 3 der Klasse ins Ziel.
„Ich bin mit der Leistung der Mannschaft mehr als zufrieden. Bei einer Ausfallquote von rund 30 Prozent alle eigenen Autos ins Ziel zu bringen ist aller Ehren wert“, freute sich Holle, der dann beim nächsten Mal allerdings gerne auf den Defektteufel verzichtet.